Das Jahr 2024 ist schon zur Hälfte vorbei, und es ist Zeit, über die Zukunft meiner Marke SuGar Design nachzudenken. Als selbstständige Unternehmerin, die handgemachte Schätze auf Etsy, Kasuwa.de und jetzt auch in meinem eigenen Azoo-Shop verkauft, stellt sich die Frage: Wie geht es weiter?
Etsy: Liebe und Frust zugleich
Etsy hat mir den Einstieg ins Online-Geschäft ermöglicht und beschert mir nach wie vor gute Verkäufe. Allerdings bin ich nicht mehr so glücklich wie früher. Die Gebühren sind hoch, und die Plattform wandelt sich zunehmend in einen „Geschenkefinder“ mit Fokus auf Personalisierungen, was nicht zu meinem Stil passt. Außerdem hat Etsy viele Mitarbeiter*innen entlassen und setzt nun verstärkt auf KI, was zu unvorhersehbaren Problemen wie ungerechtfertigten Shopsperrungen führt. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Etsy ein wichtiger Kanal, auch wenn ich plane, den Shop zum Jahresende zu schließen.
Kasuwa.de: Hoffnung und Sommerloch
Bei Kasuwa.de bin ich weiterhin überzeugt von der Plattform, auch wenn momentan Flaute herrscht. Es könnte am Sommerloch oder daran liegen, dass ich länger keine Shop-Updates gemacht habe. Trotzdem gebe ich Kasuwa nicht auf und werde mich wieder mehr darauf konzentrieren, da mein Azoo-Shop nun einigermaßen läuft.
Azoo-Shop: die richtige Entscheidung
Warum und wie ich bei Azoo gelandet bin und ob ich zufrieden bin, habe ich bereits in einem anderen Artikel beschrieben. Kurz gesagt: Der eigene Shop auf Azoo entwickelt sich gut, und ich sehe großes Potenzial darin, meine Marke dort weiter auszubauen.
Die Zukunft liegt im eigenen Shop und bei Kasuwa
Auch wenn der Abschied von Etsy nicht leichtfällt, blicke ich positiv in die Zukunft. Mein eigener Online-Shop und Kasuwa.de bieten mir die Möglichkeit, meine Produkte unabhängig und selbstbestimmt zu präsentieren und zu verkaufen.
In den nächsten Monaten werde ich mich verstärkt auf den Ausbau dieser beiden Plattformen konzentrieren.
Ich habe viele neue Ideen im Kopf und freue mich darauf, sie in die Tat umzusetzen. SuGar Design bleibt in Bewegung.
Ohne die großartige Unterstützung meiner Kund*innen wäre all das nicht möglich. Eure positiven Bewertungen und das tolle Feedback machen mich maßlos glücklich und stolz. Als ich vor knapp drei Jahren startete, hätte ich nie gedacht, dass es so viele Interessent*innen für meine Taschen geben könnte. Jede Bestellung sorgt hier für Freudentänze und beste Laune!
Der Weg nach vorne
Während ich den Etsy-Shop zum Jahresende auslaufen lasse, bleibt SuGar Design euch und mir natürlich erhalten. Ich werde meinen eigenen Shop weiter ausbauen und auch Kasuwa.de wieder mehr Aufmerksamkeit schenken. Trotz gelegentlicher Rückschläge liebe ich das Nähen und Gestalten mit Papier viel zu sehr, um damit aufzuhören. Eure Unterstützung und die glücklichen Kund*innen machen alles wieder wett.
Den Bereich der Papeterie werde ich weiter ausbauen, da die Nachfrage deutlich steigt. Wohin die Reise noch gehen wird, könnt ihr miterleben, wenn ihr mir hier oder bei Pinterest und Instagram folgt.
Ich bin dankbar für eure Unterstützung und euer Vertrauen in SuGar Design. Eure Bestellungen und euer positives Feedback sind meine Motivation, jeden Tag aufs Neue mein Bestes zu geben.
Vielen Dank, dass ihr mein Small Business unterstützt und mir erlaubt, das zu tun, was ich liebe.
Ich freue mich auf viele weitere kreative Jahre mit euch!
Lange bin ich um die Option mit dem eigenen Onlineshop herumgeschlichen. Sehr lange. Zu lange.
Als ich mit dem Onlineverkauf anfing, habe ich mich nur auf Etsy konzentriert. Damit hatte ich erstmal genug zu tun. Es hat ungefähr ein Jahr gedauert, bis ich dort ordentlich verkauft habe. Ich war zufrieden und gut ausgelastet.
Aber je länger ich auf dem amerikanischen Marktplatz meine handgefertigten Taschen und Grußkarten verkaufte, umso mehr kamen auch die Zweifel. Die Gebühren sind recht heftig und manches läuft bei Etsy nicht ganz rund. Darüber schrieb ich vor einer Weile bereits.
Daher entschied ich mich vor etwa einem Jahr dazu, parallel noch bei dem deutschen Marktplatz Kasuwa einzusteigen. Ein zweites Standbein ist definitiv kein Fehler. Kasuwa ist toll, keine Frage, aber der Traffic ist nicht besonders hoch, was sehr schade ist. Aber das macht nichts, weil der Shop dort nahezu kostenlos ist bis auf die gebuchten Rechtstexte; nur wenn es einen Verkauf gibt, fallen Gebühren an.
In den letzten Monaten häuften sich die Probleme und Unsicherheiten bei Etsy; mein Shop dümmelt dort seit Jahresbeginn ziemlich rum, was mich sehr verzweifelt hat. Allmählich wird es wieder etwas besser, aber dennoch:
Im März entschied ich mich relativ spontan, den eigenen Webshop zu eröffnen. Und der Grund dafür waren ein paar Postings in Social Media, in denen die Vorzüge von Azoo-Shopgelobt wurden. Kurzerhand habe ich mich dort registriert. Und schon ging die wilde Fahrt los. 😂
Ich wollte ja schlau sein und ganz in Ruhe gucken und überlegen – man hat dort eine kostenlose 14-tägige Testphase – also teste ich erst mal ein bisschen, dachte ich. Es war Freitag Nachmittag, da ist der Azoo-Support sowieso schon im Wochenendmodus. Dachte ich.
Kaum angemeldet, machte es Ping und der Support meldete sich – auch Josh genannt. 😊Super freundlich und hilfsbereit. Ich sollte ihm schon mal die CSV-Artikeldatei von Etsy für den Artikeltransfer schicken. Gesagt getan. Es war doch Freitag Nachmittag! Echt ey. Hoch die Hände, Wochenende und so!
Nicht bei Josh! Gefühlte 27 E-Mails later, stand mein Webshop. Natürlich nicht die endgültige Version, aber das Grundgerüst. Über das Wochenende habe ich daran rumgebastelt und schließlich ein paar Tage später den Vertrag mit Azoo abgeschlossen.
Habe ich es bereut? NEIN! Ganz im Gegenteil: ich bereue, es nicht schon viel früher getan zu haben.
Was sind die Vor- und Nachteile des Azoo-Shops?
Azoo hat sehr viel richtig gemacht. Sie haben erkannt, dass der Markt der Smallbusiness-Leute aus der Handmade Szene dringend einfach zu bedienende Webshops benötigt, die aber trotzdem ansprechend aussehen und individuell zu gestalten sind. Unsereins kann und will sich nicht ewig mit Webdesign herumschlagen – es muss schnell gehen und übersichtlich sein. Schließlich liegt der Fokus auf der Herstellung der ganzen wunderbaren Produkte ❤️.
Da setzt Azoo geschickt an. Mit einem wirklich spitzenmäßigen Support (erwähnte ich das schon?), der schnell reagiert und jederzeit hilft. Die Anleitungen sind sehr gut gemacht und wirklich ausführlich Step-by-Step, auch bebildert mit Pfeilen, wo man klicken soll – Webshop für Dummies!
Ich wage zu behaupten, dass jeder mit Azoo-Shop klar kommt, wenn sogar ich das unfallfrei hinbekommen habe. Für den Traffic muss man natürlich selbst sorgen. Das Azoo-System ist so geschickt aufgebaut, dass man dazu aufgefordert wird, einige seo-relevante Angaben schon gleich in die Seiten- und Artikelmasken einzugeben.
Sicherlich muss man viel Arbeit in den eigenen Shop stecken, aber das ist mir lieber als bei Etsy, deren Gebühren mich noch ruinieren. Apropos Gebühren: Azoo bietet meiner Meinung nach ein faires Preissystem. Bis 1.000 Euro Umsatz zahlt man 30 Euro im Monat, bis 5.000 Euro Umsatz 60 Euro und darüber 90 Euro. Die Gebühr wird monatlich angepasst und das Abo ist ebenso monatlich kündbar. Ach ja: keine Zusatzkosten in Form von Gebühren pro Verkauf! Nur der feste Monatsbetrag; damit kann man gut kalkulieren, oder? Wie heißt es in der Werbung immer: keine versteckten Kosten. 😊
Wirkliche Nachteile habe ich noch keine gefunden.
Win-Win: Wenn du dich für Azoo entscheidest, bekommst du mit diesem Code 5€ im ersten Monat geschenkt: SUGAR-DESIGN
Was bietet dir ein Azoo-Shop?
Neben dem guten Support, dem fairen Abopreis und der einfachen Handhabung, gefällt mir die problemlose Anbindung an die IT Recht Kanzlei, zu Instagram und Pinterest. Auch die Anbindung an Stripe (Zahlungsanbieter) verlief reibungslos. Damit kann ich außer PayPal und Banküberweisung, auch Zahlungen per Kreditkarte und GiroPay anbieten. Womit ich mich noch nicht richtig beschäftigt habe, sind die Anbindungen an Google und bei ShopVote hakt es auch noch. Aber das liegt eindeutig an mir 😒. Update: Inzwischen auch geregelt. 🥳
Das Einstellen von Artikeln läuft ganz hervorragend. So schnell wie bei Azoo kann ich sonst nirgendwo Artikel einstellen. Die Fotos sind sofort da, sämtliche Angaben, die wegen SEO und Rechtssicherheit wichtig sind, sind in der Artikelmaske vorhanden, sogar H1 und H2 Überschriften.
Ich kann den Azoo-Blog wärmstens empfehlen. Dort findet man zum Thema SEO einige interessante Beiträge, z.B. diesen von Kassenklingeln.
Ganz begeistert bin ich von den zusätzlichen Individualisierungen. Hier kann ich zum einen Varianten angeben, aber zusätzlich noch 4 weitere Individualisierungen mit mehreren Auswahlmöglichkeiten. Das geht weder bei Etsy noch bei Kasuwa und ist der Grund, warum ich mitlerweile schon einige Produkte in meinem Azoo-Shop mit vielen Auswahlmöglichkeiten habe, die ich auf den Marktplätzen nicht anbiete(n kann).
Es gibt viel zu tun
Den Shop zu erstellen und mit Artikeln zu füllen ist die eine Sache; aber wie finden die potentiellen Kundinnen in meinen Shop?
Das ist die entscheidende Frage. Natürlich mache ich Werbung bei Instagram und Pinterest – zumindest arbeite ich daran. Ganz ganz langsam zeigen sich die ersten zarten Früchte dieser Arbeit. Gaaanz langsam. Es ist allerdings ein mühsames und unbeständiges Geschäft mit den Social Medias. Vor allem Instagram wird immer schwächer, was Reichweiten angeht. Daher baue ich eher auf Pinterest. Aber das braucht Zeit bis der Algorithmus sich eingroovt.
Womit ich bereits Erfolg hatte, war, dass ich in jede Etsy- und Kasuwa-Bestellung ein Kärtchen mit Rabatt (kostenlosen Versand) für meinen Azoo-Shop lege. Das ist kein Aufwand. Da ich ein paar Stammkundinnen habe, hoffe ich dass diese bald in meinen eigenen kleinen Shop gelockt werden. Hinzu kommt noch, dass ich mittlerweile schon ein paar Artikel mit Individualisierungen im Shop habe, die ich bei Etsy und Kasuwa nicht anbiete.
Bock auf Blog
Neben einer guten Suchmaschinenoptimierung ist für die Reichweite das wichtig, was ich hier gerade mache: Bloggen. Das habe ich lange sträflich vernachlässigt, arbeite aber nun fleissig daran, wie man sieht. Ideen habe ich genügend im Kopf, ich muss sie nur umsetzen. Weiter nichts. 😂
Wenn du keinen Blog hast, ist das übrigens gar nicht schlimm, denn Azoo stellt seit kurzem einen Blog für jeden Shop zur Verfügung. Dieses Add-on kostet 7,50 Euro pro Monat. Seotechnisch ist das absolut emfehlenswert!
Übrigens komme ich gar nicht hinterher, die ständigen Neuerungen zu begutachten. Gefühlt gibt es wöchentlich wieder etwas Neues bei Azoo. So entwickelt sich das Shop-System immer weiter.
Falls ich dich nun neugierig gemacht habe, ich dir ein paar gute Informationen geben konnte und du dich bei Azoo anmelden möchtest, würde ich mich sehr freuen, wenn du den Gutscheincode SUGAR-DESIGN verwendest. Da haben wir beiden etwas davon. 😊Damit sparst du 5 Euro im ersten Monat und ich freue mich über das „Dankeschön“.
Drei Monate sind seit meiner Shop-Eröffnung bereits vergangen. Wie die Zeit vergeht! Ich kann vermelden, dass ich schon deutlich mehr Aufrufe bei Azoo habe als bei Kasuwa und inzwischen sogar mehr als bei Etsy oder etwa gleich viele – das liegt aber auch daran, dass die Aufrufzahlen bei Etsy immer mehr in den Keller gehen 😄
Auch mit den Verkaufszahlen bin ich durchaus zufrieden; natürlich ist noch viel Luft nach oben, aber dass das nicht von heut auf morgen geht, war mir von Anfang an klar. Es finden sogar bereits Kunden (die also etwas in meinem Shop kauften) von Pinterest und Instagram zu mir – das hat es vorher nicht gegeben. Die Anbindungen zu den Social Medias machen sich durchaus bezahlt.
Ebenso hat ich bereits zwei Verkäufe an Etsy-Kunden; ich lege in die Bestellungen ein Kärtchen mit einem Code für Gratisversand bei – hat gewirkt ❤️
Und noch etwas kann ich positiv anmerken: das Azoo-Team ist auf Instagram ständig aktiv und postet Wissenswertes über neue Shop-Funktionen und Tipps zu SEO. Dazu gibt es auch tolle Blogartikel auf der Azoo-Homepage (hab ich oben schon verlinkt).
Außerdem gibt es noch mehr Lobhuddelei von mir für den Support: vor ein paar Tagen bekam ich völlig überraschend eine E-mail von Josh wegen der Google-Anmeldung. Er hat mir einiges erklärt, mir gezeigt, was gut läuft und was ich verbessern kann und das alles einfach so, ohne dass ich gefragt hätte. Und dann auch noch am Wochenende! 🤯
Jedenfalls hat er mir mit seinen Tipps viele Hilfen gegeben, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie benötige.
Ende der Lobhudelei. Und nicht vergessen: mit dem Gutscheincode SUGAR-DESIGN bekommst du 5 Euro im ersten Monat geschenkt. 🫶
Aller Anfang ist schwer. Du möchtest deine mit viel Liebe hergestellten Einzelstücke oder personalisierten Besonderheiten online verkaufen? Der derzeit beliebteste Marktplatz ist wohl Etsy. Der amerikanische Konzern bietet Einzelunternehmen einen Online-Marktplatz an, auf dem sie ihren eigenen Shop eröffnen und von dem bereits vorhandenen Traffic profitieren können.
Als Besucher des Marktplatzes schlenderst virtuell von Laden zu Laden und bestaunst die Auslagen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Laden in Deutschland, Europa oder irgendwo in der Welt ist. Du kannst überall einkaufen wo du willst. Egal was du sucht, du wirst es mit hoher Wahrscheinlichkeit hier finden.
Damit sind wir schon ganz konkret bei dem wichtigsten Vorteil von Etsy angekommen: die Bekanntheit. Etsy ist bekannt für handmade Produkte, für Vintage und auch Handarbeitsmaterialien. Man kennt es auch für besondere Geschenke, die man personalisieren kann oder z.B. auch für Themen wie „Alles rund um Hochzeit“.
Deshalb ist der erste Schritt nach der Gewerbeanmeldung häufig auch die Anmeldung bei Etsy. Das ist relativ einfach.
Du musst dich verifizieren mit einem amtlichen Ausweis, du brauchst den Gewerbeschein als Datei, die USt.-ID wird abgefragt und die Lucid-Nr. Neben weiteren persönlichen Daten ist auch die Angabe des Bankkontos wichtig. Dieses muss dann auch verifiziert werden, was in der Regel einige Tage dauert. Hierbei wird ein kleiner Cent-Betrag auf dein Konto überwiesen und mit dieser Zahl kannst du dann das Konto bestätigen.
Dann geht es ans Eingemachte. Sehr wichtig ist die Eingabe des Impressums (Abmahngefahr). Das Impressum muss zwingend deinen Klarnamen und die vollständige Adresse enthalten, plus zwei zusätzliche Kontaktwege. Meistens nimmt man da die Telefon-Nr. und die E-Mail-Adresse. In der EU wird auch noch der Link zur Streitschlichtung verlangt.
Neben dem Impressum ist auch die Widerrufsbelehrung von Bedeutung. AGB sind nicht verpflichtend, aber ratsam. Falls du keinen guten Anwalt in der Familie hast, der dir sämtliche Rechtstexte aufsetzt und regelmäßig aktualisiert, empfehle ich dringend, Rechtstexte zu abonnieren.
Das geht recht einfach über verschiedene Online-Anwalt-Kanzleien, die sich auf Internetverkäufe spezialisiert haben. Da es wichtig ist, die Texte immer aktuell zu halten (es ändert sich alle Nas lang etwas), werden die Rechtstexte im Abo verkauft. Das bedeutet natürlich eine monatliche Ausgabe, allerdings bist du damit dann auf der sicheren Seite.
Die Einrichtung der Schnittstelle ist auf der Seite der IT Recht Kanzlei gut erklärt.
Die Rechtstexte werden dann bei Etsy über eine Schnittstelle eingerichtet. Wenn du einmal alles eingestellt hast, hast du im Grunde keine Arbeit mehr damit.
Empfehlen kann ich die IT-Recht-Kanzlei, aber auch Onwalt oder der Händlerbund bieten Rechtstexte speziell für Etsy an.
Verkaufen im Internet – Etsy macht es möglich
Jetzt kann endlich der Spaß beginnen. Du stellst deine Produkte ein. Dafür benötigst du möglichst 10 gute Fotos. Ideal ist auch noch ein kurzes Video (max. 15 sek). Die Artikelüberschrift und der Text müssen aussagekräftig und vor allem SEO-relevant sein. SEO heißt Suchmaschinenoptimierung. Das bedeutet, dass du möglichst viele Keywords, also Schlüsselwörter, verwenden solltest, damit Google und Co. deine Artikel finden.
Diese Keywords werden in der Artikeleingabemaske noch zusätzlich gesondert abgefragt. Hier kannst du 13 Keywords eintragen, und das sollte man auch ausnutzen. Ratsam ist es sogenannte Longtail Keywords zu verwenden. Das bedeutet, nicht nur „Handtasche“ schreiben, sondern „Handgefertigte Handtasche“ oder „Handtasche für Damen“ oder „Handtasche aus Breitcord“. Je genauer die Keywords, umso besser wird dein Artikel gefunden. Dabei muss man sich in die Position der Kundin versetzen: Welche Suchbegriffe gibt die potentielle Kundin in die Suchleiste ein?
Der Bereich SEO ist ein riesiges Gebiet, über das es ganze Bücher gibt. Daher kann ich mich hier nur kurz halten. Im Internet kannst du aber viele Tipps und Tricks dazu finden.
Formular ausfüllen
Was für deine Artikelerfassung noch wichtig ist, sind die wesentlichen Merkmale bzw. die Warenkorbzusammenfassung. Das ist auch wieder so ein EU-Ding, das gerne abgemahnt wird. Die wesentlichen Merkmale bezeichnen den Text, der im Warenkorb angezeigt wird. Hier bist du verpflichtet, möglichst genau den Artikel zu beschreiben, damit die Käuferin genau weiß, was sie kauft.
Um bei meinem Beispiel mit der Handtasche zu bleiben – die wesentlichen Merkmale würden hier lauten:
Es ist nicht immer einfach, mit den 200 Zeichen auszukommen. Hier hat es geklappt.
Je mehr der Felder in der Artikelmaske du ausfüllst, um so besser für deine Reichweite. Der Algorithmus mag es, wenn du so viel wie möglich an Input lieferst.
Preise – nicht zu hoch und nicht zu niedrig
Zum Schluss gibst du noch Preis, Variationen, Stückzahl usw. ein. Dann kann dein Artikel online gehen. Jede Artikeleinstellung kostet bei Etsy 20 US-Cent (0,20$ = 0,18€). Diese Einstellgebühr wird auch nach jedem Verkauf fällig, falls du mehrere Artikel im Bestand hast UND nach vier Monaten. Ein Artikel läuft nach vier Monaten aus. Du kannst ihn automatisch verlängern lassen oder machst dies händisch.
Damit man mal sieht, wie die Gebühren sich zusammensetzen. Es läppert sich.
Deine Artikelpreise solltest du genau kalkulieren. Zum Material und deiner Arbeitszeit zählst du noch anteilig alle laufenden Kosten hinzu, die deinen Betrieb und die Herstellung des Artikels betreffen. Das können Lizenzen sein, Stromkosten, Maschinennutzung, Werbung, Versicherung usw, aber auch die Etsy-Gebühren. Diese machen einen nicht unbedeutenden Anteil aus.
Das sind die Transaktionsgebühren von 6,5% auf den Artikelpreis UND auf die Versandkosten, Etsy Payment (Gebühren für den Bezahlvorgang) von 4% + 0,30€ und gegebenenfalls noch Offsite-Ads-Gebühren von derzeit 15%.
Offsite-Ads sind Werbemaßnahmen z.B. über Google. Diese kann man allerdings abschalten (lassen), wenn man sie nicht möchte. Darüber hinaus hast du die Möglichkeit selber Etsy-Ads zu schalten. Das sind Werbeanzeigen auf Etsy. Dein beworbener Artikel erscheint dann auf der ersten Seite der Suchergebnisse.
Etsy Ads schalte ich nicht, aber hier liefen sie ein paar Tage aus Versehen. Ärgerlich.
Puh, wirst du denken, das ist ne Menge an Gebühren. Ist es auch. Aber dafür bekommst du von Etsy eine enorme Reichweite und du hast rein gar nichts mit den Zahlungsangelegenheiten zu tun. Das wickelt Etsy alles für dich ab.
Was noch wichtig zu wissen ist
Je mehr Artikel, umso höher die Sichtbarkeit. Die Chance ist auf jeden Fall größer, dass Kundinnen dich finden, wenn du viele Artikel anbietest.
Je besser die Fotos, umso mehr Klicks.
Die Artikelbeschreibungen sollten nicht identisch sein, da Google das nicht mag. Also immer ein paar kleine Abwandlungen einbauen, auch bei gleichen Artikeln, die sich beispielsweise nur in der Farbe unterscheiden.
Baue die Kleinunternehmerklausel in deinen Shop ein. Es wird empfohlen, den Text sogar in die Artikelbeschreibung zu setzen. „Als Kleinunternehmer im Sinne von § 19 Abs. 1 UStG wird keine Umsatzsteuer berechnet.“
Suche nach Keywords, indem du die Etsy-Suche verwendest. Die Vorschläge, die dir dort angeboten werden, sind gute Keywords.
Kalkuliere unbedingt die Gebühren in deine Artikel mit ein. Du willst ja schließlich Gewinn machen.
Arbeite jeden Tag ein wenig an deinem Etsy-Shop. Der Algorithmus liebt Aktivität.
Vor- und Nachteile von Etsy kurz zusammengefasst
Etsy bietet dir direkt eine riesige Reichweite. Die Käuferinnen sind bereits auf der Plattform, sie müssen dich nur finden. Etsy ist relativ bekannt und macht viel Werbung. Das erleichtert dir am Anfang auf jeden Fall den Einstieg in dein Business.
Du wirst, wenn du deinen Shop gut pflegst, relativ schnell die ersten Verkäufe haben. Natürlich kommt das auch auf deine Produkte an – da gibt es keine Faustregel. Wichtig ist trotzdem, dass du selbst die Werbetrommel rührst. Das geht am einfachsten über alle Social Media Kanäle wie Instagram, TikTok, auch Pinterest und YouTube. Pinterest kannst du sogar über eine Schnittstelle mit Etsy verbinden.
Ein großer Vorteil ist ebenfalls, dass man sich nicht mit Webdesign etc. auskennen muss. Das erledigt Etsy alles für dich. Dein Shop ist im Grunde fertig, du musst nur die Artikel einpflegen. Die einzige „Verschönerung“, die du vornehmen kannst, ist ein eigenes Shop-Banner und dein Logo. Alles in allem kinderleicht zu bedienen.
Gut ist auf jeden Fall, dass du dich um die Zahlungen der Kunden nicht kümmern musst. Das regelt Etsy für dich, selbst wenn es da mal Probleme gibt.
Nachteile bei Etsy
Aber Etsy hat auch seine Schattenseiten. Das eine sind die bereits angesprochenen Gebühren, vor allem die Einstellgebühren. Das andere ist die neuere Entwicklung des Marktplatzes. In letzter Zeit hat man den Eindruck, Etsy „verkommt“ zu einem asiatischen Billigmarktplatz. Handmade sucht man teilweise vergeblich, weil immer mehr industriell hergestellte Artikel auftauchen. Und vieles ist dabei von echten Handwerkerinnen geklaut oder nachgemacht. Das ist eine absolut traurige Entwicklung und entspricht nicht mehr dem eigentlichen Sinn von Etsy.
Was vielen Verkäufern Probleme macht, ist die Willkür die bei dem Marktplatz vorherrscht. Shopschließungen sind derzeit an der Tagesordnung, Artikel werden ohne Begründung gelöscht. Der Support ist nicht besonders hilfreich. Ich möchte da nicht zu weit ausholen, denn zum Starten ist Etsy immer noch eine Empfehlung.
Wenn du magst schau mal hier vorbei: Gedanken. Dort hatte ich vor einer Weile ein paar Dinge zu Etsy geschrieben.
Auf einem Bein steht man schlecht
Aber es gibt auch ein deutsches „Etsy“, nämlich kasuwa.de. Das Prinzip ist das Gleiche wie beim großen amerikanischen Bruder: verkauft werden Handmade, Vintage und Material von kleinen Handmade-Labels und Einzelunternehmern. Jeder hat dort seinen eigenen Shop und füllt diesen mit seinen Artikeln. Auch hier ist das kinderleicht und selbsterklärend. Verkauft wird allerdings nicht weltweit, sondern nur in Deutschland, Österreich und in die Schweiz.
Die Vorteile liegen auf der Hand: eine deutsche Plattform mit sehr gutem Support, der schnell ist und immer hilfsbereit, es wird sauber nach deutschem/europäischem Recht gearbeitet, Dateiimporte sind möglich und Schnittstellen zu Facebook Meta, Pinterest und IT Recht sind vorhanden. Außerdem wird die Plattform immer weiter optimiert und ausgebaut.
Die Shoperöffnung läuft ähnlich wie bei Etsy. Sämtliche Daten, USt-ID, Lucid-Nr. usw. werden abgefragt. Allerdings wird der Shop nicht automatisch eröffnet, sondern wird vorher noch geprüft. Erst wenn alle Pflichtangaben (auch die Rechtstexte) ausgefüllt sind, wird der Shop freigeschaltet.
Was toll bei den Kasuwa-Artikelbeschreibungen ist, dass man direkte Verlinkungen zu anderen Artikel aus dem eigenen Kasuwa-Shop machen kann, wie z.B. „passend dazu“. Man bekommt dann kleine Thumpnails mit den passenden Artikel angezeigt.
Das ist bei Kasuwa so viel besser als bei Etsy.
Kasuwa ist übersichtlich aufgebaut und kann auch das meisten von dem, was Etsy kann. Videos sind z.B. nicht möglich. Besonders wichtig ist die klare Gebührenstruktur. Es gibt KEINE Einstellgebühren. Du kannst also kostenlos so viele Artikel so lange wie du willst dort präsentieren. Dadurch entstehen keine Kosten. Erst wenn ein Artikel verkauft wird, werden Gebühren berechnet auf den Warenverkaufswert, nicht auf die Versandkosten. Das sind 8% vom Warenwert.
Diese Gebühr wird nicht sofort fällig, sondern erst wenn du Waren im Wert von mindestens 100 Euro verkauft hast. Zuzüglich zu den 8% an Gebühren, kommen allerdings evtl. noch die Kosten für den Bezahlvorgang wie z.B. PayPal-Gebühren.
Wenn du möchtest, kannst du als Zahlungsarten neben PayPal und Banküberweisung noch den Zahlungsdienst Mollie implementieren. Darüber funktionieren dann Zahlung per Kreditkarte und auch Klarna.
Ebenso ist es möglich, Offsite-Ads zu aktivieren. Auch hier fallen dafür bei einem Verkauf über die Ads zusätzliche Gebühren in Höhe von 15% an.
Es ist noch Luft nach oben
Die Nachteile von Kasuwa sind allerdings nicht außer Acht zu lassen. Leider ist die Reichweite nicht so groß wie erhofft, jedoch arbeiten die Betreiber beständig daran, diese zu verbessern, z.B. mit den Offsite-Adds und viel Werbung auf Social Media.
Und leider ist die ganze Website etwas langsam, was mir persönlich beim Einstellen neuer Artikel jedes Mal auffällt. Es dauert halt relativ lange, Bilder hochzuladen oder Änderungen an einer Beschreibung vorzunehmen. Das ist schon sehr schade.
Für einige ist es ein Nachteil, dass die Verkäuferinnen sich selbst um die Zahlungsmodalitäten kümmern müssen. Ich persönlich finde das nicht schlimm. Bisher habe ich noch keine schlechten Erfahrungen damit gemacht. Versendet wird grundsätzlich erst, wenn das Geld bei mir angekommen ist.
Direkt auf der Startseite meines Kasuwa-Shops wird die Kleinunternehmerregelung angezeigt und die Zahlungsmöglichkeiten, die ich anbieten. Das ist bei jedem Shopbetreiber anders.
Fazit
Trotzdem ist es hochinteressant, diese deutsche Verkaufsplattform zu unterstützen und wachsen zu sehen. Hier findet man keine Billigware aus Fernost, Print on Demand oder Shops, die anderes als Handmade, Vintage oder Materialien verkaufen. Darauf achten die Betreiber sehr genau, ebenso wie die Rechtssicherheit höchste Priorität hat. Die Verkäuferinnen werden ernst genommen und unterstützt. Anregungen sind immer herzlich willkommen. Zu guter Letzt gibt es sogar eine Facebook-Gruppe, in der sich nicht nur gegenseitig geholfen wird, sondern in der auch der Support zugegen ist und bei Fragen und Problemen schnell reagiert.
Übrigens kann man bei Kasuwa durchaus Digitale Produkte verkaufen/erwerben, wie z.B. Schnittmuster oder Stickdateien usw.
Last but not least ist es interessant, einen eigenen Webshop zu eröffnen. Hier kannst du schalten und walten wie du es möchtest. Zwar gibt es einige Dinge zu beachten, aber im Prinzip hast du mehr Freiheiten als auf einer Verkaufsplattform. Webshop ist nicht gleich Webshop – da gibt es unendlich viele Möglichkeiten. Wichtig ist, dass die Kundinnen deinen Shop finden im World Wide Web. Mehr dazu erfährst du hier.