Das schnelle Mini-Buch

Ein sogenanntes Zine (abgekürzt von magazine) ist ein schnell hergestelltes Büchlein aus einer Din A4-Seite. Das Papier darf nicht zu dick sein, denn das schnelle Mini-Buch wird im Prinzip nur gefaltet.

das gefaltete schnelle Mini-Buch

Man kennt Zines z.B. auch als FanZine oder sogar schon seit den 1940er Jahren als Veröffentlichungsmedium im Comic- und Science Fiction-Bereich. Das erklärt sich daher, dass man mit einer Din A4-Seite ein Heftchen mit 8 Seiten erstellen kann und daher einen geringen Druckaufwand hat.

Für die kreative Gestaltung speziell im Mixed Media Bereich, aber auch als eine Art Grußkarte, bietet so ein Zine eine vielzahl von Möglichkeiten. Da kann man sich richtig austoben. 🙂

Das schnelle Mini-Buch aus einer A4-Seite

Nimm dir ein beliebiges etwa Din A4-großes Blatt Papier für dein Zine. Achte darauf, ein möglichst dünnes Papier zu verwenden, denn sonst wird das Falten schwierig. Dieses Blatt Papier kannst du nun, wenn du möchtest, bemalen. Oder du verwendest ein bereits gestaltetes Papier. Ich verwende auch gerne z.B. Kaffeepapier oder „Kleckspapiere“, die ich als Unterlage oder Schmierpapier benutzt hatte. So wird nichts vergeudet – weder Farbe noch Papier.

Wie sich am Ende die Seiten verteilen, siehst du auf dem folgenden Foto:

Die Papiervorlage für das schnelle Mini-Buch

Du faltest also erst einmal die beiden langen Seiten möglichst genau aufeinander und fährst die Falzkante mit einem stumpfen Gegenstand oder einem Falzbein sauber nach. Dann klappst du das Papier wieder auf und faltest die kurzen Seiten aufeinander. Wieder wird die Seite aufgefaltet und nun werden zum Schluss nochmal die beiden kurzen Seiten gefaltet und zwar zur Mitte hin. Das Resultat sollten acht gleich große Felder sein wie auf dem Foto zu erkennen ist.

Nun musst du noch einmal die beiden kurzen Seiten aufeinanderlegen und mit der Schere einen Schnitt auf der mittleren Falz machen (bis zum Knick), so dass der Schnitt nur die Länge der mittleren Felder/Seiten hat.

Jetzt wird gefaltet

Die beiden langen Seiten legst du nun wieder aufeinander und zwar so, dass du den Schnitt auseinanderklappen kannst.

Nun schiebst du – wie hier auf dem Bild die Seiten 2 und 5 – die äußeren Seiten zusammen und kannst die Seiten zu einem Büchlein zusammenfalten. Probier es aus! Es geht ganz leicht. Ich empfehle, noch einmal mit dem Falzbein alle Kanten nachzuziehen, bevor der kreative Teil beginnt.

Der Spaß beginnt

Wie gestalte ich mein Zine? Das kommt ganz darauf an, was der Verwendungszweck des Mini-Buchs sein soll. Möchtest du eine kleine Geschichte erzählen, die du mit Sketchnotes illustrierst? Oder kennst du vielleicht ein inspirierendes Gedicht, das du hineinschreiben möchtest? Magst du das schnelle Mini-Buch als Glückwunschkarte gestalten? Es gibt so viele Möglichkeiten.

Ich habe hier ein paar Techniken und Inspirationen aus einem Mini-Workshop einfließen lassen und ein Blumenbuch geschaffen.

Ein anderes Beispiel ist mein Häuser-Zine. Hier habe ich mit verschiedenen Collagenelementen aus Schnipseln gespielt und an den Seiten Häuser mit schwarzem Acrylstift skizziert. Das verwendete Journalpapier ist selbstgemachtes Kaffeepapier.

Eine Seite aus einem Mini-Buch

Mit kleinen bereits vorbereiteten Papier-Dekos, auch Collage Fodder genannt, lassen sich auch wunderbare Mini-Seiten gestalten.

Ich werde bestimmt noch weitere Zines gestalten, denn das schnelle Büchlein macht so viel Spaß, weil man zügig ein Resultat in den Händen hält und außerdem die vielen kleinen Restschnipsel gut verarbeiten kann.

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Anregungen geben. Danke an die Kreasphäre als Inspirationsgeber.

Mixed Media Art Journaling

Ich bin seit kurzem dem Mixed Media Art Journaling verfallen, angestiftet durch YouTube-Videos und Ideen bei Instagram. 🙂 Das Schöne daran ist, dass es keine Regeln gibt und man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Das ist nicht immer mit einem perfekten Ergebnis gekrönt, aber das soll auch nicht das Ziel sein. Hier möchte ich dir nur einen ganz allgemeinen Überblick über das Thema vermitteln und werde auf einzelne Dinge in gesonderten Beiträgen genauer eingehen.

Was ist eigentlich Art Journaling?

Art Journaling hat viele Facetten

Art Journaling ist knapp übersetzt einfach: Kunst in einem Buch oder Heft. Im Grunde funktioniert es wie ein Tagebuch, nur dass man eben nicht (nur) darin schreibt, sondern malt, klebt, kleckst, zeichnet oder was auch immer einem einfällt. Letztendlich ist das Ergebnis sehr von der Tagesstimmung abhängig, daher mein Vergleich mit dem Tagebuch. So kann man später auch wunderbar sehen, wie man sich künstlerisch entwickelt hat. Allerdings gibt es wirklich keinerlei Vorgaben! Du musst nicht der Reihe nach Seite für Seite bearbeiten, sondern kannst in deinem Journal machen was du möchtest und auch einfach leere Seiten überspringen.

Aus alten Buchseiten ausgestanzte Blumen geben dem Art Journal Struktur, haptisch und optisch.

Das Gute ist, es ist DEIN Buch. Es gibt nie ein Richtig oder Falsch. Wenn eine Seite dir nicht so ganz gefallen will, ist es egal. Mach am nächsten Tag weiter, oder nächste Woche oder nächstes Jahr. Irgendwann kommt der richtige Moment, an dem du deine Seite vollendest. Setze dich also niemals unter Druck, denn das Art Journal ist ein Prozess, ein Marathon, kein Sprint.

Was benötigst du für dein Mixed Media Art Journal?

Wichtig ist ein Arbeitsplatz mit genügend Ablagefläche, falls du mal etwas zum Trocknen beiseite legen musst oder wenn du – was Mixed Media angeht – mit vielen unterschiedlichen Farben und Materialien arbeiten möchtest. Als Unterlage kannst du ein großes Blatt Papier, Tapetenrolle oder auch eine abwaschbare Platte verwenden. Ich verwende eine Glasplatte, auf der ich auch Farben anmischen kann, weil alles wieder problemlos abzuwischen ist.

Dein Journal kann ein einfaches Notizbuch sein, wenn du nur mit trockenen Medien (Stifte) arbeiten möchtest. Sobald feuchte Farben ins Spiel kommen, rate ich zu einem Buch mit dickeren Seiten. Im Handel gibt es eine Vielzahl von Skizzenbüchern in den unterschiedlichsten Qualitäten. Ich verwende derzeit ein sehr günstiges Buch, das allerdings recht dicke Seiten hat. Für den Anfang reicht es absolut. Das Papier hat zwar nicht die beste Qualität, aber ich grundiere jedes Blatt mit Gesso. Dadurch wird der Malgrund stabiler, matt und leichter zu bemalen.

Für deine Mixed Media Collage kannst du neben Fotos und Schnipseln aus Zeitschriften auch alte vergilbte Buchseiten verwenden und Papiere, die du selbst bereits bemalt hast. Ich verwende dazu z.B. sehr gerne die Monoprints, die ich mit der Gelplatte herstelle. Was auch tolle Effekte erzielt, ist Kaffeepapier. Wie du das selbst ganz leicht herstellst, kannst du hier nachlesen.

In meinem Etsy-Shop habe ich ein wunderbares Beginner-Set mit unterschiedlichen Collagenpapieren. Damit kannst du sofort durchstarten und deine eigenen Collagen erstellen.

Toll machen sich auch strukturierte Papiere wie Strohseide oder geprägtes Designpapier. Du kannst auch einfaches zerknülltes Butterbrotpapier verwenden. Du siehst also, es gibt unendlich viele Möglichkeiten.

Alle Farben

Welche Farben du benutzt, hängt ganz von deinem Geschmack ab und von dem, was du da hast. Aquarell, Guache, Acryl oder auch Wachsmalstifte. Nimm, was du da hast, kombiniere alles und teste dich durch, was für dich das beste Ergebnis liefert. Falls du Collagieren möchtest, benötigst du noch einen Klebstoff. Ein Klebestift oder ein normaler Bastelkleber reichen für den Anfang.

Das Ergebnis einer Art Journaling Session

Schablonen, bedruckte Servietten oder Reispapier, Stempel, Stoffreste, Wollreste, Kaffeefilter, Fotos, Werbepost, Fineliner, Gelstifte… was auch immer du in deinem Vorrat findest, lege es dir bereit. Es müssen keine teuren Art Supplies sein – der Haushalt bietet jede Menge Material, wenn man einmal mit dem Art Journaling anfängt. Es macht so viel Spaß und den Kopf frei, ohne groß zu Grübeln bearbeitest du Schritt für Schritt deine Journalseite und wirst am Ende mit einem kreativen Werk belohnt. 🙂

Weiter geht’s hier sehr bald schon mit einem Schritt-für-Schritt-Beispiel.

Kleine Collagenelemente aus Papier

Seit kurzem befasse ich mich mit Art Journals und Collagen. Ich taste mich langsam heran, denn es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen, wobei der „Meister“ auch wirklich nicht mein Ziel ist. Vielmehr möchte ich unterschiedliche Techniken lernen und üben und meiner Kreativität freien Lauf lassen. Den Anfang machen kleine Collagenelemente aus Papier.

Über das Internet bekommt man unendlich viele Inspirationen und muss die ganzen Ideen und Eindrücke im eigenen Kopf erstmal sortieren. Das ist manchmal gar nicht so einfach. Mir fällt es dabei häufig sehr schwer, den Anfang zu finden, wenn ich vor einem leeren Blatt oder einer leeren Seite sitze. Daher habe ich angeregt durch ein kleines Tutorial von Tiffany Sharpe und einem Beitrag aus der Kreasphäre 22 damit begonnen, kleine Papierelemente zu fertigen, die ich dann später in Collagen einfügen kann, die aber auch z.B. für das Basteln von Karten super geeignet sind.

Collagenelemente aus Papier, gemalt mit Aquarell und Fineliner

So sind diese wunderschönen Papierblüten entstanden. Über Formen und Farben sollte man sich gar keine Gedanken machen. Leg einfach los und erschaffe solche Collagenelemente aus Papier! Dafür habe ich eine alte Buchseite genommen, das heißt, dass das Papier relativ dünn ist. Das ist allerdings für Collagen absolut ideal. Man könnte natürlich auch weißes, unbeschriftetes Papier nehmen, oder alte Briefe, Rechnungen etc., alles, was normalerweise im Altpapier landen würde, ist geeignet. Auch Butterbrotpapier ist geeignet.

Ich habe mich für die Buchseiten entschieden, weil ich den Effekt der durchscheinenden Texte sehr mag. In diesem Fall habe ich zunächst die Buchseite dünn mit Gesso grundiert. Das sieht zwar toll aus, hat aber auch den Nachteil, dass ich mir meinen Fineliner fast ruiniert hätte. Daher nehme ich jetzt lieber einen feinen Acryl-Stift oder den Stabilo All in schwarz. Wenn man das Papier ungrundiert lässt und nur mit Aquarellfarben malt, hat der Fineliner übrigens keine Schwierigkeiten.

Kleine Collagenelemente aus Papier für Geschenkanhänger

Der nächste Schritt ist ganz simple und man kann nichts falsch machen! Nimm eine beliebige Aquarellfarbe, egal ob Näpfchen, Stifte oder Tube und male ganz simple Blumenkleckse. Das muss nicht nach Blüten aussehen. Du kannst ganz zwanglos einfach Formen aufs Papier bringen, die erst durch das Zeichnen mit dem Fineliner (evtl. auch noch mit einem weißen Gelstift) zu Blüten werden. Hierbei geht es nicht um botanische Genauigkeit, sondern um den Spaß. Du erkennst eine Blüte? Dann hast du alles richtig gemacht. 🙂

Kleine Collagenelemente aus Papier gemalt mit Aquarellfarben, Fineliner und Gelstift

Das Gleiche habe ich auch noch mit süßen kleinen Pilzen gemacht. Diesmal habe ich allerdings kein Gesso als Grundierung verwendet, um meine Fineliner zu schonen. Daher ist der Text der alten Buchseiten teilweise recht dominant, aber auch das gefällt mir ganz gut.

Zu guter Letzt habe ich sowohl Pilze als auch Blüten mit einem kleinen Rand fein ausgeschnitten. Nun sind die kleinen Collagenelemente aus Papier für die weitere Verarbeitung fertig!

Auch Schneckenhäuser, Blätter, Regenbögen, Häuschen und vieles mehr lassen sich einfach zeichnen und farbenfroh inszenieren.

Was ich daraus mache, zeige ich dir bald. Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen Inspiration weitergeben und dich dazu anregen, mit solch kleinen Projekten zu starten. Viel Spaß!

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