Selbstständig im Handmade-Bereich – Kurzzusammenfassung

Du hast ein kreatives Hobby und bist gut darin, handgemachte Produkte herzustellen. Deine Freunde und Verwandten lieben deine Geschenke, und einige haben sogar vorgeschlagen, dass du sie verkaufen solltest. Doch wie fängt man damit an? Wo verkauft man am besten, und was muss man dabei alles beachten?

  1. Gewerbeanmeldung: Der erste Schritt ist die Gewerbeanmeldung. Damit erklärst du dich bereit, deine Produkte kommerziell zu verkaufen.
  2. USt.-ID beantragen: Wenn du innerhalb der EU verkaufst, benötigst du eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt.-ID), um Mehrwertsteuer korrekt abzuführen.
  3. LUCID-Anmeldung für die Verpackungslizenz: Wenn du Verpackungen verwendest, musst du dich beim Verpackungsregister LUCID registrieren lassen.
  4. Kleinunternehmerregelung oder nicht: Als Kleinunternehmer kannst du von der Umsatzsteuer befreit sein, wenn dein Jahresumsatz unterhalb eines bestimmten Betrags liegt.
  5. Rechtstexte: Du musst rechtliche Texte wie Impressum, Datenschutzerklärung, Widerrufsbelehrung und Allgemeine Geschäftsbedingungen auf deiner Verkaufsplattform bereitstellen.
  6. Lizenzen: Überprüfe, ob du Lizenzen für Vorlagen, Schriftarten, Motive etc. benötigst, die du in deinen Produkten verwendest.
  7. Kennzeichnungspflichten: Achte darauf, dass deine Produkte alle erforderlichen Kennzeichnungen und Sicherheitsvorschriften erfüllen.
  8. Prüfung von Markenrechten: Stelle sicher, dass deine Produkte keine Markenrechte verletzen, indem du eine gründliche Markenrecherche durchführst.
  9. Kostenkalkulation: Kalkuliere die Herstellungskosten deiner Produkte genau, um sicherzustellen, dass du einen angemessenen Verkaufspreis festlegen kannst.
  10. Produktplanung: Überlege, welche Produkte du anbieten möchtest, und plane deren Herstellung im Voraus.
  11. Marktforschung: Untersuche den Markt, um herauszufinden, ob es eine Nachfrage nach deinen Produkten gibt und ob du eine Nische für dich gefunden hast.
  12. Verkaufsorte: Entscheide, wo du deine Produkte verkaufen möchtest, ob auf Plattformen wie Etsy, auf Handwerksmessen oder in einem eigenen Online-Shop.
  13. Tipps zum Verkaufen auf Etsy: Erfahre, wie du deine Produkte auf Etsy optimal präsentieren und vermarkten kannst.
  14. Alternativen zu Etsy: Erkunde alternative Verkaufsplattformen, die zu deinem Produktangebot passen könnten.
  15. Eigener Shop: Wenn du langfristig unabhängig sein möchtest, kann es sinnvoll sein, einen eigenen Online-Shop zu erstellen, um deine Produkte direkt zu verkaufen.

Mit diesen Schritten bist du bestens vorbereitet, um erfolgreich in die Welt des Verkaufens mit handgemachten Produkten einzusteigen.

Wie starte ich ins Handmade-Business?

eine Collage zum Thema handmade-Business Selbstständigkeit

‼️Vorweg: Ich gebe hier keine Rechts- oder Steuerberatung. ‼️Keine Infos für Freiberufler.

Diese Infos sind nur ein kleiner Überblick. Bevor du dein Business gründest, solltest du dich unbedingt von einem Experten beraten lassen. Ein Steuerberater, Rechtsanwalt oder Unternehmensberater kann dir helfen, die richtige Rechtsform zu wählen, alle Formalitäten zu erledigen und deine Steuer- und Versicherungspflichten zu erfüllen.

Bitte beachte, dass sich das geltende Recht ständig ändern kann. Auch durch das Steuertransparenzgesetz gibt es viele Änderungen, die mich bei meiner Gründung noch nicht betrafen.

Lediglich beschreibe ich die Punkte, die man erledigen sollte, wenn man ein Handmade-Business starten möchte. Ich gebe KEINE Garantie auf Vollständigkeit oder Aktualität. Jeder ist in der eigenen Pflicht, sich entsprechend zu informieren. Aber vielleicht kann ich ein paar Anhaltspunkte und Hinweise geben, was alles zu beachten ist. Ich hätte mir nämlich bei meinem Start so eine Hilfe sehr gewünscht.

Also: wie starte ich ins Handmade-Business als Kleinunternehmer?

Alles beginnt mir dem Business-Plan. Man kann auch ein Kleingewerbe nicht einfach so aus dem Stand eröffnen, auch wenn man das gerne möchte. Okay, man kann schon, aber es ist ratsam, sich ein wenig Zeit zu lassen und sich einen genauen Plan aufzustellen.

Dort schreibst du auf, was du herstellen möchtest, welches Material du benötigst, ob Geräte oder Maschinen angeschafft werden müssen, wo du arbeiten kannst, wo du lagern kannst. In diesem Zusammenhang musst du dich eventuell mit dem Markenrecht auseinandersetzen. Beim Deutschen Patent- und Markenamt findest du heraus, ob deine Produkte Markenrechte verletzen.

DPMA

Nizza-Klassifikation

Ein weiteres Puzzleteil sind die Lizenzen für Schnittmuster, Plotterdateien, Vorlagen, Schriftarten, Motive usw. Diese sind meistens nicht für gewerbliche Zwecke zu verwenden. Oft kann man beim Ersteller eine Lizenz erwerben oder schlicht die Erlaubnis zur gewerblichen Nutzung. Das muss unbedingt VOR dem Verkauf geschehen, denn Abmahnungen sind in dem Bereich recht beliebt und sehr kostspielig.

Daraus resultiert die Frage, ob und wie viel Geld du erstmal investieren musst. Evtl. ist ein Gespräch mit deiner Bank interessant.

Wichtig ist auch, dir klar zu machen, ob du dein Unternehmen dauerhaft als Nebenjob betreiben, du im Kleingewerbe bleiben und nicht in die Regelbesteuerung möchtest. Diese Überlegung solltest du in deinem Businessplan vermerken. Stelle dir die berühmt-berüchtigte Frage: Wo sehe ich mich in fünf Jahren?

Werde dir klar darüber, wie viel Zeit dein Business beanspruchen darf und ob du innerhalb dieser Zeit das erledigen kannst, was du erledigen musst. Falls dein Gewerbe ein Nebenverdienst sein soll, wie es bei den meisten zumindest am Anfang der Fall ist, ist es ratsam, einen Zeitplan zu erstellen, in den du deine festen Arbeitszeiten für dein Business einträgst. Der Aufbau und die Pflege eines Online-Business beansprucht gerade am Anfang viel Zeit. Plane dies ein! Die Herstellung deiner handgemachten Produkte benötigt ebenso Zeit, wie die Bearbeitung von Bestellungen, Beantwortung von Kundenfragen und das Ordern von Material.

Vergiss nicht, dass du auch Freizeit benötigst! 😊

Der Plan steht, die Ideen sind da, ich wäre dann soweit!

Ich kenne das mit der Ungeduld zu gut. Man steht in den Startlöchern und will endlich loslegen. Okay, dann los:

Melde dein Gewerbe beim Gewerbeamt an (häufig teil des Ordnungsamtes)! Informiere dich bei deiner Stadtverwaltung/Gemeindeverwaltung; die Vorgehensweise und die Kosten können unterschiedlich sein. Auf jeden Fall benötigst du einen gültigen Ausweis. Ich konnte bei meiner Stadt die Anmeldung online erledigen. Die Kosten betrugen ca. 25 Euro. Eine Kleingewerbeanmeldung gibt es in dem Zusammenhang nicht. Es nennt sich allgemein einfach Gewerbeanmeldung. Wird das Kleingewerbe alleine gegründet, handelt es sich um ein Einzelunternehmen.

Wichtig ist, dass du dir vorher genau überlegst, wie deine Firma heißen soll, zu welcher Gewerbekategorie sie gehört und was du verkaufen möchtest. Das ist auch wichtig für die Einsortierung zur IHK (Industrie- und Handelskammer) oder Handwerkskammer. Bei beiden fallen verpflichtend jährliche Gebühren an. Keine Sorge, es gibt für Neugründer Befreiungen oder Ermäßigungen. Das Amt leitet deine Gewerbeanmeldung an die entsprechende Kammer und auch an das Finanzamt weiter. Bitte erkundige dich, ob eine Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft für dich erforderlich ist.

Infos der IHK Köln

Infos der HWK Köln

Kleinunternehmer nach §19 UStG

Als Kleinunternehmer nach §19 UStG bekommst du vom Finanzamt einen Bescheid über deine neue Steuernummer. Wenn du online verkaufen möchtest (davon gehe ich aus), benötigst du auch als Kleinunternehmer eine Umsatzsteuer-ID. Evtl. bekommst du diese direkt von deinem Finanzamt mitgeteilt. Wenn das nicht der Fall ist, kannst du die Nummer hier beantragen: BZST

Als Kleinunternehmer bist du grundsätzlich von der Umsatzsteuer befreit und weist diese in deinem Shop nicht aus. Wenn du aber z.B. bei Etsy (ausländisches Unternehmen) verkaufst, bist du verpflichtet, die Umsatzsteuer auf die Etsy-Gebühren zu zahlen. Das nennt man Reverse Charge Verfahren und ist wichtig für die Vorsteuer-Anmeldung, die du (meistens quartalsweise) machen musst. Der ausländische Unternehmer (z.B. Etsy) erstellt eine Netto-Rechnung für die Gebühren; die Umsatzsteuer auf diese Gebühren zahlst du mit der Vorsteueranmeldung an dein Finanzamt. Bitte informiere dich über das Reverse Charge Verfahren bei deinem Finanzamt oder Steuerberater.

Ein Buntstift in einem Anspitzer. Start ins Handmade-Business

Übrigens: die Kleinunternehmerregelung gilt, so lange dein Jahresumsatz unter 22.000 Euro liegt. Übersteigt dein Umsatz diese Summe, gilt im nächsten Jahr die Regelbesteuerung. Auch hier gibt es weitere Regelungen, die ich nicht weiter darstelle.

Verpackungslizenz

Eine Sache, die sich unter vielen Online-Gewerbetreibenden noch nicht herumgesprochen hat, ist die Verpackungslizenz. Diese zu erwerben ist Pflicht. Dazu melde dich zunächst bei Lucid an. Die Vorgehensweise ist dort genau erklärt. Du erhältst eine kostenlose Lizenz-Nr. (beginnend mit DE), die du dann bei einem Lizenzierungspartner angibst. Lizenzierungspartner sind z.B. Lizenzero, activate by Reclay oder der Grüne Punkt. Vergleiche die Preise der verschiedenen Anbieter und wähle den für dich günstigsten aus.

Lizenzieren musst du deine gesammten Verpackungsmaterialien wie Kartons, Polstermaterial, Klebeband usw. Du berechnest dafür deine ungefähren Jahresmengen (am Anfang muss man das schätzen) und bekommst dann eine Rechnung darüber. Papier und Pappe ist das Günstigste. Keine Sorge beim Schätzen: Nachmeldungen sind möglich und auch ganz normal.

Um die Sache noch spannender zu gestalten: in der EU hat fast jedes Land seine eigenen Verpackungsverordnungen. Das bedeutet, dass du für jedes Land, in das du versenden möchtest, eine Verpackungslizenz benötigst. Da ich selbst nur innerhalb Deutschland verkaufe, bin ich diesbezüglich nicht auf dem neuesten Stand. Ich weiß aber, dass z.B. Österreich und Frankreich in der Hinsicht besondere Herausforderungen darstellen.

Leider ist eine fehlende Lucid-Lizenz-Nr. ein beliebter Abmahngrund.

Hier findest du wichtige Infos zu verschiedenen Lizenzthemen: Lizenzero Blog

Buchhaltung – ein leidiges Thema

Am liebsten würde ich den ganzen Tag nähen und basteln und neue Ideen entwickeln, aber da gibt es ja noch die lästige Buchhaltung. Ich habe dafür schon ziemlich früh ein Programm gebucht. Bedenke, dass eine Buchhaltungssoftware zusätzliche Kosten verursacht, in meinem Fall die monatliche Abo-Gebühr.

Dennoch bereue ich es nicht, die Software zu verwenden. Ich habe mich für Lexoffice entschieden, da ich damals einen Rabattcode dafür bekam. 😊Es gibt aber auch SevDesk, Papierkram und noch so einige andere.

Der Vorteil der Buchhaltungssoftware ist, dass ich dort Rechnungen schreiben, Belege erfassen kann und mit ein paar Klicks meine Ausgaben direkt für die Steuererklärung aufgelistet bekomme. Das erleichtert mir meine Arbeit sehr. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, die Bankkonten zu verknüpfen.

Als Kleinunternehmerin ist man verpflichtet, eine sog. Einnahmen-Überschuss-Rechnung zu erstellen (EÜR). Das macht die Software ganz alleine, wenn man alle Einnahmen und Aussagen ordentlich verbucht.

Übrigens: Als Kleinunternehmerin bist du nicht verpflichtet, Rechnungen zu schreiben. Das gilt für den Verkauf an Privatkundinnen. Bei Geschäftskundenkontakten ist das anders. Auf deiner Rechnung muss allerdings unbedingt vermerkt sein, dass es sich um umsatzsteuerfreie Leistungen gemäß §19 UStG handelt. Für die Buchhaltung ist es meiner Meinung nach aber übersichtlicher, Rechnungen zu erfassen.

Apropos Bankkonto: Du solltest von Anfang an ein Geschäftskonto anlegen, damit Privates und Geschäftliches direkt getrennt ist. Pflicht ist das für ein Kleinunternehmen zwar nicht, aber einfacher ist es dennoch. Es gibt inzwischen sogar kostenlose Online-Geschäftskonten. Wenn du dir unsicher bist, frage in deiner Bank nach den Konditionen dort.

Finanzamt – der Schrecken der Kleinunternehmerinnen

Das ist natürlich Quatsch 😊. Die Steuer ist ein leidiges Thema, aber der Umfang hält sich zumindest für uns Kleinunternehmerinnen doch in Grenzen. Mit einer ordentlichen Buchhaltung ist das schnell gemacht. Tipps kann ich hier keine geben, da ich keine Steuerberaterin bin, aber zwei Hinweise:

Reverse Charge ist eine wichtige Sache. Seit 2023 sind Verkaufsplattformen wie Etsy, Ebay, Amazon und so weiter dazu verpflichtet, die Umsätze ihrer Verkäufer an die jeweiligen Finanzämter zu melden. Also, informiere dich über das Thema.

Auf der Seite der Finanzverwaltung NRW gibt es eine gute Übersicht über die Kleinunternehmerregelung.

Finanzamt NRW

Das gibt es für andere Bundesländer natürlich auch im Internet zu finden. 😊

Der andere Tipp ist ein Online-Kurs zum Thema Buchhaltung und Finanzen. Besonders für den Start ist dieser Kurs zu empfehlen. Er ist übersichtlich gestaltet und du kannst auch immer wieder nachschlagen, wenn du dir bei einer Sache unsicher bist. Erklärt wird das Ganze mit der Buchhaltungssoftware Lexoffice, aber auch ohne LO gibt es jede Menge Tipps, damit die Steuererklärung ihren Schrecken verliert.

Hier der Affiliate-Link: Buchhaltung für dein Handmadebusiness

Last but not least: die Krankenversicherung

Die meisten werden am Anfang noch über ihren Hauptjob versichert sein. Solange man unter bestimmten Bemessungsgrenzen liegt, ist das okay. Genaueres wird dir aber deine KV gerne mitteilen. Entscheidend sind hier der Gewinn und die wöchentlichen Arbeitsstunden für dein Gewerbe.

Ein paar Gedanken zu Verkaufsplattformen für handmade Produkte

Ich habe diese WordPress-Seite leider ziemlich vernachlässigt, weil in den vergangenen 12 Monaten echt viel zu tun war. 🙂 Mein schlechtes Gewissen darüber lässt mir gar keine Ruhe mehr. Daher gibt es jetzt nach knapp über 2 Jahren SuGar Design ein kleines Update von mir, und zwar zu Verkaufsplattformen für handmade Produkte.

Von Beginn meiner Selbstständigkeit an verkaufe ich meine Artikel über Verkaufsplattformen für handmade Produkte. Das läuft seit etwa einem Jahr ganz gut, vor allem bei dem amerikanischen Konzern Etsy.

Was läuft bei Etsy so?

Leider ist es so, dass Etsy für unser europäisches/ deutsches Recht nicht unbedingt die ideale Plattform ist. Ständig werden Vorgaben geändert, die es uns Verkäufer/innen sehr schwer machen, den eigenen Shop rechtskonform aufzustellen. Gerade heute ist wieder so eine unsinnige Änderung in Kraft getreten, die mich in meinem Ärger darüber dazu verleitet hat, diesen Text zu schreiben.

Das Foto zeigt eine handgefertigte Geschenkbox mit Weihnachtensmotiven

Nun hat Etsy heute still und heimlich bei allen Shops das Impressum entfernt, um es angeblich für Shopbetreiber/innen einfacher zu machen. Man fragt sich wirklich, warum so etwas passiert, sitzt ratlos vor dem Computerbildschirm und traut seinen Augen nicht. Das Impressum ist eine Pflichtangabe. Es muss ganz bestimmte Dinge enthalten, um geltendem Recht genüge zu tun und vor Abmahnungen zu schützen.

Rechte und Pflichten und Etsy

Ich lasse daher meine Rechtstexte und auch das Impressum von einer Anwaltskanzlei erstellen und bei jeder noch so kleinen Änderung im Europäischen oder Deutschen Gesetz werden die Texte automatisch angepasst und aktualisiert. Das kostet mich natürlich eine monatliche Gebühr, die ich aber für die Rechtssicherheit sehr gerne zahle.

Für meine Kunden ist dies auch von Bedeutung, da sie sich bei einem Einkauf in meinen Shops sicher sein können, dass ihre Rechte von mir geachtet werden (Widerruf, Reklamation etc.).

Die Lösung, die von der oben erwähnten Kanzlei empfohlen wird, ist eine Kompromislösung, weil es anders nicht geht. Doch diese Sache heute ist leider nicht die einzige, die mich verzweifeln lässt.

Der amerikanische Etsy-Konzern scherrt sich nicht um gesetzliche Vorgaben – was in Europa bzw. Deutschland gilt ist ihnen komplett egal, Hauptsache die Umsätze stimmen. Das bringt für die Shopbetreiber/innen seltsame Kapriolen, die man teilweise schlagen muss, wie z.B. Rechtshinweise in der Shop-Info-Box, in der eigentlich z.B. Rabatt-Aktionen oder Hinweise zu einer Urlaubsschließung als Info für die Kundschaft stehen sollten.

Etsy ist kostengünstig – nicht

Die Gebühren, die wir Verkäufer/innen zahlen müssen, sind mittlerweile ziemlich hoch und werden vermutlich im nächsten Jahr auch wieder erhöht. Das bedeutet für die Kunden natürlich höhere Preise, denn als Verkäufer/in rechnet man solche Gebühren in den Artikelpreis mit ein. Auch schon für das bloße Einstellen eines Artikels werden Gebühren fällig, ohne dass man etwas verkauft hätte. Diese Einstellgebühr ist auch nicht einmalig, sondern wird alle vier Monate fällig, bzw. nach jedem Verkauf, wenn der Artikel mehrfach vorhanden ist – nur mal als Beispiel für unsinnige Gebühren.

Der Kunde ist König, der Verkäufer hat keine Rechte

Auch werden Shop-Betreiber/innen auf unterschiedlichste Weisen gegängelt. So wird man z.B. abgestraft, falls der Bewertungsschnitt (in einem Bemessungszeitraum von 3 Monaten) auf unter 4,8 Sterne fällt. 5 Sterne sind das Maximum, btw. Ich freue mich über wirklich jede 5-Sterne-Bewertung wie verrückt, aber auch 4 Sterne sind doch eigentlich ganz gut, oder? Etsy sieht das wohl anders und erwartet mindestens einen Sterne-Schnitt von 4,8. Uff.

Das Foto zeigt die Statistik des Verkäuferstars.

Auch schön und gar nicht Druck aufbauend ist, wenn man eine Nachricht nicht innerhalb von 24 Stunden beantwortet. Die Folge (kein Verkäufer-Star mehr) kann sein, dass man keinen Chat-Support mehr erhält (der Chat-Support, der sowieso grottig schlecht ist). Dieser ist die einzige Möglichkeit überhaupt einen Kontakt zum Support zu haben. Das bedeutet, wenn ich Probleme mit meinem Shop habe, kann ich den Support so gut wie gar nicht mehr erreichen und fühle mich dann doch sehr allein gelassen.

Es kann auch vorkommen, dass das Geld aus den Verkäufen eingefroren wird, nennt sich dann Rücklagen. Und warum? Nur weil man vielleicht am Wochenende eine Nachricht bekam, die man erst am Montag beantwortet hat.

Und nun?

All das (nur ein Teil der Ärgernisse) bewegt mich dazu, Etsy zu überdenken. Leider ist Kasuwa noch nicht bekannt genung und ich generiere darüber zu wenige Verkäufe als dass ich mich komplett von Etsy trennen könnte. Aber das ist mein langfristiges Ziel.

Das Foto zeigt das Kasuwa-Logo.

Kasuwa ist ein Unternehmen mit Sitz in Deutschland. Es gibt noch andere Verkaufsplattformen für handmade Produkte in Deutschland, jedoch sind diese leider so klein, dass ich mich gegen eine Eröffnung eines Shops dort entschieden habe.

Kasuwa ist toll, aber noch zu unbekannt

Das Schöne an Kasuwa ist, dass die Betreiber ein wachsames Auge darauf haben, dass ihre Plattform gesetzeskonform ist. So sieht man gleich auf der Startseite eines einzelnen Shops die wichtigsten Infos wie z.B. den Link zum Impressum und den Hinweis (in meinem Fall) zum §19 UStG.

Bildschirmfoto von der Startseite meines Kasuwa-Shops. Verkaufsplattformen für handmade Produkte.

Da sollte sich Etsy mal eine Scheibe von abschneiden. 😉 Auch was den Support angeht. Als Verkäufer ist man häufig darauf angewiesen, schnell eine Lösung für ein Problem oder Hilfe bei der Handhabung des Shops zu bekommen. Bei etsy führt das nur zu Frust und Ärger (meistens), bei Kasuwa ist der Support wirklich vorbildlich: schnell erreichbar, direkter Kontakt zu den Machern und zeitnahe Lösung des Problems.

Natürlich ist auch Kasuwa für uns Verkäufer/innen nicht kostenlos. Aber die Gebühren sind absolut gerechtfertigt und es gibt keine Einstellkosten. Wenn man nichts verkauft, zahlt man auch nicht (außer natürlich z.B. die oben erwähnten Rechtstexte). Das macht Kasuwa attraktiv und für mich als Verkäuferin erstmal risikofrei. Da fehlst jetzt nur noch du! 🙂

Um bei Kasuwa zu shoppen, musst du dich nicht anmelden, aber praktischer ist es schon, wenn man ein Kundenkonto anlegt. Man hat dauerhaft eine Übersicht über die Käufe, kann den Verkäufer leichter kontaktieren und sieht den Sendungsverlauf.

Vielleicht habe ich dich ja neugierig gemacht, dass du dir mal diese Kasuwa-Sache ansiehst. Ich, und auch die ganzen anderen Verkäufer dort, freuen uns auf jeden Fall sehr über eine größere Reichweite und Bekanntheit dieser Verkaufsplattform. Weitersagen erwünscht! 😉

Möchtest du mehr erfahren? Dann klicke hier: https://www.kasuwa.de/content/was-ist-kasuwa

Update Juni 2024

Ich verkaufe immer noch bei Etsy und bei Kasuwa. Jedoch hat sich etwas Entscheidendes geändert: ich habe mittlerweile einen eigenen Online-Shop bei Azoo. Lange habe ich gezögert, doch die Entscheidung war die richtige. Ich sehr zufrieden mit dem Azoo-Shop und freue mich jeden Tag, dass ich den Schritt gewagt habe.

Der eigene Shop gibt mir so viel mehr Möglichkeiten. Ich kann selbst entscheiden, wie ich alles gestaltet und bin keiner Willkür ausgesetzt. Außerdem mache ich mich damit unabhängig, vor allem von Etsy – und das ist mein Ziel! Ich hoffe, ich kann zum Jahresende den Etsy-Shop schließen, oder wenigst nach und nach auslaufen lassen. Schon jetzt erneuere ich ausgelaufene Artikel nicht mehr, was auch bedeutet, dass ich nicht mehr so viele Artikel im Etsy-Shop habe. Hin und wieder stelle ich aber einen neuen Artikel ein; zugegebenermaßen habe ich immer noch die meisten Verkäufe über die amerikanische Plattform, aber allmählich nimmt der Azoo-Shop Fahrt auf, was mich richtig freut.

Der Azoo-Shop hat Kasuwa bereits überholt; das ist allerding irgendwie traurig, weil ich immer noch hoffe, dass Kasuwa eine größere Bekanntheit erlangt. Aber der Markt ist hart umkämpft und am Ende ist mir mein eigener Online-Shop am wichtigsten. Klar.

Falls du auch Interesse an einem Azoo-Shop hast, schau gerne mal in meinen Blogpost über Azoo rein. -> Klick <-

Und falls du dich bei Azoo anmelden möchtest, würde ich mich sehr freuen, wenn du den Gutscheincode SUGAR-DESIGN verwendest. Da haben wir beiden etwas davon. >Klick<

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