Kaffeepapier selber machen

Für viele Bastelarbeiten möchte man gerne ein Papier verwenden, dass einen Vintage-Look aufweist. Das funktioniert wunderbar mit Kaffeepapier. Um dieses selber herzustellen, brauchst du nur zwei Dinge: Papier und, wie sollte es anders sein, Kaffee! Schon kannst du dein Kaffeepapier selber machen.

Für viele Arbeiten im Mixed Media Bereich und für das Journaling wird gerne altes Papier verwendet. Man macht sich dabei das Vergilbte zu Nutze, um den beliebten Vintage-Effekt zu bekommen. Doch leider sind die gewünschten Papiere häufig allzu neu und strahlend weiß. Da hilft nur selber färben. Zum Glück geht das sehr einfach und du hast schnell den Bogen raus wie du dein Kaffeepapier selber machen kannst.

Verschiedene Varianten von Kaffeepapier selber machen

Auch wenn ich das gealterte Papier immer Kaffeepapier nenne, muss es nicht zwingend Kaffee zum färben sein. Schwarzer Tee eignet sich ebenso wie auch Walnusstinte. Dabei hat jede Art des Färbens ihre Eigenheiten. Walnusstinte erzeugt einen kräftigeren Braunton, wogegen Tee nicht ganz so stark färbt. Dabei spielt sicher auch die Sorte des Tees eine Rolle. Da ich aber kein Teetrinker bin, habe ich bisher noch keine Erfahrung mit dem Färben mit Tee.

Was brauche ich?

Einfache Antwort: Kaffee! Ich verwende am liebsten löslichen Kaffee und braue daraus eine sehr starke Mischung, damit die Färbung schnell geht.

Desweiteren brauchst du noch ein flaches Gefäß wie z.B. eine Auflaufform, in das du dein Papier legen kannst. Ein möglichst großer Pinsel ist auch emfehlenswert. Stelle dir auch ein oder zwei Tassen bereit und etwas Salz. Wenn du hast, nimm ein grobkörniges Salz.

Papier! Du kannst einfaches Kopierpapier verwenden. Schön sind auch Buchseiten, Landkarten aus einem Reiseprospekt oder Reste von Motivpapieren. Nimm das, was du im Haus hast! Auch mit Butterbrotpapier lassen sich tolle Effekte erzielen.

Das waren im Prinzip schon die Zutaten.

Kaffeepapier selber machen: los geht’s!

Den Kaffee solltest du abkühlen lassen, bevor es ans Papieraltern geht. Du hast nun zwei Möglichkeiten: lege dein Papier in die flache (Auflauf-) Form und begieße es mit Kaffee (oder Tee). Mit dem Pinsel kannst du, wenn nötig, die Farbe etwas verteilen. Wenn du mit dem Färbungsgrad zufrieden bist, nimm das Blatt aus der Flüssigkeit, lasse es abtropfen und lege es möglichst flach zum Trocknen beiseite.

Die andere Variante ist ohne Auflaufform. Ich mache das immer auf der Küchenarbeitsplatte, weil diese leicht wieder zu reinigen ist. Du legst also dein Papier flach auf die Arbeitsplatte und bemalst mit dem Pinsel und dem Kaffee/Tee das Blatt. Sei großzügig mit der Flüssigkeit, damit sich alles schön einfärbt.

Um noch ein paar Spezialeffekte in die Färbung zu bringen, kannst du in den noch feuchten Kaffee Salzkörner einstreuen. Das Salz nimmt die Farbe auf und so entstehen sehr interessante Effekte. Probier es aus!

Buchseiten mit Kaffee gealtert, besprengelt und eingefärbt.

Genauso kannst du mit den Tassen, Kaffeeringe aufs Papier bringen. Dazu stellst du die Tasse einfach auf das nasse Papier und wartest eine Weile. Lass es nicht ganz antrocknen, weil sich die Tasse sonst eventuell nicht mehr vom Papier lösen lässt. Der Tassenboden hinterlässt nach wenigen Minuten einen schönen Kaffeering – in diesem Fall ist das erwünscht. 😉

Mit dem Butterbrotpapier kannst du schöne Knitterpapiere herstellen. Dazu zerknüllst du das Butterbrotpapier ordentlich, faltest es wieder auseinander und färbst es dann ein. In den Knickfalten sammelt sich der Kaffee und färbt diese Stellen sehr kräftig ein.

Bring Farbe ins Spiel!

Zum guten Schluss möchte ich dich noch dazu anregen, wenn du magst etwas Farbe ins Spiel zu bringen. Ich habe gute Erfahrungen mit den Shimmer Powdern von Nuvo gemacht, aber grundsätzlich sind alle Pigmente dafür geeignet. Oder du nimmt wasserlösliche Farben wie Aquarellfarben.

Kaffeepapier kombiniert mit Farbpigmenten

Die Pigmente habe ich in den noch feuchten Kaffee mit aufs Papier gebracht und verlaufen lassen. Ich finde die Effekte ganz bezaubernd und man kann herrlich herumexperimentieren.

Es gibt sicherlich noch viele andere Möglichkeiten wie man tolle Effekte beim gealterten Papier erzielen kann. Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Anregungen geben und wünsche dir sehr viel Spaß beim Experimentieren.

Im Mixed Media Bereich findest du noch ein paar Anregungen, was du mit deinem selbst gemachtem Kaffeepapier gestalten kannst.

Fertiges Collagenpapier findest du hier.

Das schnelle Mini-Buch

Ein sogenanntes Zine (abgekürzt von magazine) ist ein schnell hergestelltes Büchlein aus einer Din A4-Seite. Das Papier darf nicht zu dick sein, denn das schnelle Mini-Buch wird im Prinzip nur gefaltet.

das gefaltete schnelle Mini-Buch

Man kennt Zines z.B. auch als FanZine oder sogar schon seit den 1940er Jahren als Veröffentlichungsmedium im Comic- und Science Fiction-Bereich. Das erklärt sich daher, dass man mit einer Din A4-Seite ein Heftchen mit 8 Seiten erstellen kann und daher einen geringen Druckaufwand hat.

Für die kreative Gestaltung speziell im Mixed Media Bereich, aber auch als eine Art Grußkarte, bietet so ein Zine eine vielzahl von Möglichkeiten. Da kann man sich richtig austoben. 🙂

Das schnelle Mini-Buch aus einer A4-Seite

Nimm dir ein beliebiges etwa Din A4-großes Blatt Papier für dein Zine. Achte darauf, ein möglichst dünnes Papier zu verwenden, denn sonst wird das Falten schwierig. Dieses Blatt Papier kannst du nun, wenn du möchtest, bemalen. Oder du verwendest ein bereits gestaltetes Papier. Ich verwende auch gerne z.B. Kaffeepapier oder „Kleckspapiere“, die ich als Unterlage oder Schmierpapier benutzt hatte. So wird nichts vergeudet – weder Farbe noch Papier.

Wie sich am Ende die Seiten verteilen, siehst du auf dem folgenden Foto:

Die Papiervorlage für das schnelle Mini-Buch

Du faltest also erst einmal die beiden langen Seiten möglichst genau aufeinander und fährst die Falzkante mit einem stumpfen Gegenstand oder einem Falzbein sauber nach. Dann klappst du das Papier wieder auf und faltest die kurzen Seiten aufeinander. Wieder wird die Seite aufgefaltet und nun werden zum Schluss nochmal die beiden kurzen Seiten gefaltet und zwar zur Mitte hin. Das Resultat sollten acht gleich große Felder sein wie auf dem Foto zu erkennen ist.

Nun musst du noch einmal die beiden kurzen Seiten aufeinanderlegen und mit der Schere einen Schnitt auf der mittleren Falz machen (bis zum Knick), so dass der Schnitt nur die Länge der mittleren Felder/Seiten hat.

Jetzt wird gefaltet

Die beiden langen Seiten legst du nun wieder aufeinander und zwar so, dass du den Schnitt auseinanderklappen kannst.

Nun schiebst du – wie hier auf dem Bild die Seiten 2 und 5 – die äußeren Seiten zusammen und kannst die Seiten zu einem Büchlein zusammenfalten. Probier es aus! Es geht ganz leicht. Ich empfehle, noch einmal mit dem Falzbein alle Kanten nachzuziehen, bevor der kreative Teil beginnt.

Der Spaß beginnt

Wie gestalte ich mein Zine? Das kommt ganz darauf an, was der Verwendungszweck des Mini-Buchs sein soll. Möchtest du eine kleine Geschichte erzählen, die du mit Sketchnotes illustrierst? Oder kennst du vielleicht ein inspirierendes Gedicht, das du hineinschreiben möchtest? Magst du das schnelle Mini-Buch als Glückwunschkarte gestalten? Es gibt so viele Möglichkeiten.

Ich habe hier ein paar Techniken und Inspirationen aus einem Mini-Workshop einfließen lassen und ein Blumenbuch geschaffen.

Ein anderes Beispiel ist mein Häuser-Zine. Hier habe ich mit verschiedenen Collagenelementen aus Schnipseln gespielt und an den Seiten Häuser mit schwarzem Acrylstift skizziert. Das verwendete Journalpapier ist selbstgemachtes Kaffeepapier.

Eine Seite aus einem Mini-Buch

Mit kleinen bereits vorbereiteten Papier-Dekos, auch Collage Fodder genannt, lassen sich auch wunderbare Mini-Seiten gestalten.

Ich werde bestimmt noch weitere Zines gestalten, denn das schnelle Büchlein macht so viel Spaß, weil man zügig ein Resultat in den Händen hält und außerdem die vielen kleinen Restschnipsel gut verarbeiten kann.

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Anregungen geben. Danke an die Kreasphäre als Inspirationsgeber.

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