Ich habe diese WordPress-Seite leider ziemlich vernachlässigt, weil in den vergangenen 12 Monaten echt viel zu tun war. 🙂 Mein schlechtes Gewissen darüber lässt mir gar keine Ruhe mehr. Daher gibt es jetzt nach knapp über 2 Jahren SuGar Design ein kleines Update von mir, und zwar zu Verkaufsplattformen für handmade Produkte.
Von Beginn meiner Selbstständigkeit an verkaufe ich meine Artikel über Verkaufsplattformen für handmade Produkte. Das läuft seit etwa einem Jahr ganz gut, vor allem bei dem amerikanischen Konzern Etsy.
Was läuft bei Etsy so?
Leider ist es so, dass Etsy für unser europäisches/ deutsches Recht nicht unbedingt die ideale Plattform ist. Ständig werden Vorgaben geändert, die es uns Verkäufer/innen sehr schwer machen, den eigenen Shop rechtskonform aufzustellen. Gerade heute ist wieder so eine unsinnige Änderung in Kraft getreten, die mich in meinem Ärger darüber dazu verleitet hat, diesen Text zu schreiben.
Nun hat Etsy heute still und heimlich bei allen Shops das Impressum entfernt, um es angeblich für Shopbetreiber/innen einfacher zu machen. Man fragt sich wirklich, warum so etwas passiert, sitzt ratlos vor dem Computerbildschirm und traut seinen Augen nicht. Das Impressum ist eine Pflichtangabe. Es muss ganz bestimmte Dinge enthalten, um geltendem Recht genüge zu tun und vor Abmahnungen zu schützen.
Rechte und Pflichten und Etsy
Ich lasse daher meine Rechtstexte und auch das Impressum von einer Anwaltskanzlei erstellen und bei jeder noch so kleinen Änderung im Europäischen oder Deutschen Gesetz werden die Texte automatisch angepasst und aktualisiert. Das kostet mich natürlich eine monatliche Gebühr, die ich aber für die Rechtssicherheit sehr gerne zahle.
Für meine Kunden ist dies auch von Bedeutung, da sie sich bei einem Einkauf in meinen Shops sicher sein können, dass ihre Rechte von mir geachtet werden (Widerruf, Reklamation etc.).
Die Lösung, die von der oben erwähnten Kanzlei empfohlen wird, ist eine Kompromislösung, weil es anders nicht geht. Doch diese Sache heute ist leider nicht die einzige, die mich verzweifeln lässt.
Der amerikanische Etsy-Konzern scherrt sich nicht um gesetzliche Vorgaben – was in Europa bzw. Deutschland gilt ist ihnen komplett egal, Hauptsache die Umsätze stimmen. Das bringt für die Shopbetreiber/innen seltsame Kapriolen, die man teilweise schlagen muss, wie z.B. Rechtshinweise in der Shop-Info-Box, in der eigentlich z.B. Rabatt-Aktionen oder Hinweise zu einer Urlaubsschließung als Info für die Kundschaft stehen sollten.
Etsy ist kostengünstig – nicht
Die Gebühren, die wir Verkäufer/innen zahlen müssen, sind mittlerweile ziemlich hoch und werden vermutlich im nächsten Jahr auch wieder erhöht. Das bedeutet für die Kunden natürlich höhere Preise, denn als Verkäufer/in rechnet man solche Gebühren in den Artikelpreis mit ein. Auch schon für das bloße Einstellen eines Artikels werden Gebühren fällig, ohne dass man etwas verkauft hätte. Diese Einstellgebühr ist auch nicht einmalig, sondern wird alle vier Monate fällig, bzw. nach jedem Verkauf, wenn der Artikel mehrfach vorhanden ist – nur mal als Beispiel für unsinnige Gebühren.
Der Kunde ist König, der Verkäufer hat keine Rechte
Auch werden Shop-Betreiber/innen auf unterschiedlichste Weisen gegängelt. So wird man z.B. abgestraft, falls der Bewertungsschnitt (in einem Bemessungszeitraum von 3 Monaten) auf unter 4,8 Sterne fällt. 5 Sterne sind das Maximum, btw. Ich freue mich über wirklich jede 5-Sterne-Bewertung wie verrückt, aber auch 4 Sterne sind doch eigentlich ganz gut, oder? Etsy sieht das wohl anders und erwartet mindestens einen Sterne-Schnitt von 4,8. Uff.
Auch schön und gar nicht Druck aufbauend ist, wenn man eine Nachricht nicht innerhalb von 24 Stunden beantwortet. Die Folge (kein Verkäufer-Star mehr) kann sein, dass man keinen Chat-Support mehr erhält (der Chat-Support, der sowieso grottig schlecht ist). Dieser ist die einzige Möglichkeit überhaupt einen Kontakt zum Support zu haben. Das bedeutet, wenn ich Probleme mit meinem Shop habe, kann ich den Support so gut wie gar nicht mehr erreichen und fühle mich dann doch sehr allein gelassen.
Es kann auch vorkommen, dass das Geld aus den Verkäufen eingefroren wird, nennt sich dann Rücklagen. Und warum? Nur weil man vielleicht am Wochenende eine Nachricht bekam, die man erst am Montag beantwortet hat.
Und nun?
All das (nur ein Teil der Ärgernisse) bewegt mich dazu, Etsy zu überdenken. Leider ist Kasuwa noch nicht bekannt genung und ich generiere darüber zu wenige Verkäufe als dass ich mich komplett von Etsy trennen könnte. Aber das ist mein langfristiges Ziel.
Kasuwa ist ein Unternehmen mit Sitz in Deutschland. Es gibt noch andere Verkaufsplattformen für handmade Produkte in Deutschland, jedoch sind diese leider so klein, dass ich mich gegen eine Eröffnung eines Shops dort entschieden habe.
Kasuwa ist toll, aber noch zu unbekannt
Das Schöne an Kasuwa ist, dass die Betreiber ein wachsames Auge darauf haben, dass ihre Plattform gesetzeskonform ist. So sieht man gleich auf der Startseite eines einzelnen Shops die wichtigsten Infos wie z.B. den Link zum Impressum und den Hinweis (in meinem Fall) zum §19 UStG.
Da sollte sich Etsy mal eine Scheibe von abschneiden. 😉 Auch was den Support angeht. Als Verkäufer ist man häufig darauf angewiesen, schnell eine Lösung für ein Problem oder Hilfe bei der Handhabung des Shops zu bekommen. Bei etsy führt das nur zu Frust und Ärger (meistens), bei Kasuwa ist der Support wirklich vorbildlich: schnell erreichbar, direkter Kontakt zu den Machern und zeitnahe Lösung des Problems.
Natürlich ist auch Kasuwa für uns Verkäufer/innen nicht kostenlos. Aber die Gebühren sind absolut gerechtfertigt und es gibt keine Einstellkosten. Wenn man nichts verkauft, zahlt man auch nicht (außer natürlich z.B. die oben erwähnten Rechtstexte). Das macht Kasuwa attraktiv und für mich als Verkäuferin erstmal risikofrei. Da fehlst jetzt nur noch du! 🙂
Um bei Kasuwa zu shoppen, musst du dich nicht anmelden, aber praktischer ist es schon, wenn man ein Kundenkonto anlegt. Man hat dauerhaft eine Übersicht über die Käufe, kann den Verkäufer leichter kontaktieren und sieht den Sendungsverlauf.
Vielleicht habe ich dich ja neugierig gemacht, dass du dir mal diese Kasuwa-Sache ansiehst. Ich, und auch die ganzen anderen Verkäufer dort, freuen uns auf jeden Fall sehr über eine größere Reichweite und Bekanntheit dieser Verkaufsplattform. Weitersagen erwünscht! 😉
Möchtest du mehr erfahren? Dann klicke hier: https://www.kasuwa.de/content/was-ist-kasuwa
Update Juni 2024
Ich verkaufe immer noch bei Etsy und bei Kasuwa. Jedoch hat sich etwas Entscheidendes geändert: ich habe mittlerweile einen eigenen Online-Shop bei Azoo. Lange habe ich gezögert, doch die Entscheidung war die richtige. Ich sehr zufrieden mit dem Azoo-Shop und freue mich jeden Tag, dass ich den Schritt gewagt habe.
Der eigene Shop gibt mir so viel mehr Möglichkeiten. Ich kann selbst entscheiden, wie ich alles gestaltet und bin keiner Willkür ausgesetzt. Außerdem mache ich mich damit unabhängig, vor allem von Etsy – und das ist mein Ziel! Ich hoffe, ich kann zum Jahresende den Etsy-Shop schließen, oder wenigst nach und nach auslaufen lassen. Schon jetzt erneuere ich ausgelaufene Artikel nicht mehr, was auch bedeutet, dass ich nicht mehr so viele Artikel im Etsy-Shop habe. Hin und wieder stelle ich aber einen neuen Artikel ein; zugegebenermaßen habe ich immer noch die meisten Verkäufe über die amerikanische Plattform, aber allmählich nimmt der Azoo-Shop Fahrt auf, was mich richtig freut.
Der Azoo-Shop hat Kasuwa bereits überholt; das ist allerding irgendwie traurig, weil ich immer noch hoffe, dass Kasuwa eine größere Bekanntheit erlangt. Aber der Markt ist hart umkämpft und am Ende ist mir mein eigener Online-Shop am wichtigsten. Klar.
Falls du auch Interesse an einem Azoo-Shop hast, schau gerne mal in meinen Blogpost über Azoo rein. -> Klick <-
Und falls du dich bei Azoo anmelden möchtest, würde ich mich sehr freuen, wenn du den Gutscheincode SUGAR-DESIGN verwendest. Da haben wir beiden etwas davon. >Klick<